Teilnehmende
Das Angebot des Moduls richtet sich an Schüler:innen mit einer Schwerbehinderung oder einem sonderpädagogischem Förderbedarf in Vorabgangsklassen und Abgangsklassen, die über das reguläre Unterrichtsangebot hinaus eine zusätzliche Unterstützung im Prozess der beruflichen Orientierung benötigen.
Zeit
Die Durchführung des Moduls umfasst 132 Unterrichtsstunden, die sich über ein Schulhalbjahr verteilen.
Modulaufbau und Ort
Die Durchführung findet in der Schule oder in den Räumen des Trägers statt. Es müssen Computerarbeitsplätze zur Verfügung stehen.
Das Modul ist in drei Phasen untergliedert:
Phase 1: „Ich kenne und benenne Stärken, Fähigkeiten, Potenziale und berufliche Wünsche und bereite mich auf die Berufswegekonferenz vor!“
Die Vorstellungen und Wünsche, die die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler in Bezug auf ihre berufliche Zukunft haben, sind eng verknüpft mit der eigenen Identität und den eigenen Interessen, Fähigkeiten und Potenzialen. Die Reflexion der individuellen Stärken und Fähigkeiten unter dem Motto: „Wenn ich wissen will, was ich werden will, muss ich erst einmal wissen, wer ich bin!“ stellt ein zentrales Element im Hinblick auf die berufliche Orientierung dar. Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mithilfe viel-fältiger methodischer Elemente, die in Anlehnung an das Konzept der „Persönlichen Zukunftsplanung“ entwickelt wurden, mit ihrer eigenen Person auseinander. Dabei geht es auch um die Formulierung von Wünschen und Träumen für die Zukunft, um so Schritt für Schritt herauszufinden, welche Arbeit und welcher Praktikumsplatz zu ihnen passt. An-knüpfend an den individuellen Erfahrungshintergrund setzen sich die Schülerinnen und Schüler mit der Vielzahl beruflicher Tätigkeiten auseinander. Sie lernen Kriterien kennen nach denen sich Berufe untersuchen lassen:
Welche Arbeit wird verrichtet?
Wo wird diese Arbeit verrichtet?
Womit wird diese Arbeit verrichtet?
Sie entwickeln eigene Praktikumsvorstellungen für die anschließende Praktikumsakquise und die Bewerbungsphase.
Phase 2: „Ich lade meinen Unterstützer/innenkreis ein, präsentiere meine bisherigen Ergebnisse, erarbeite gemeinsam mögliche Anschlussperspektiven und plane nächste Schritte!“
Das Konzept der Berufswegekonferenz (BWK) besteht darin, die Schülerinnen und Schüler dabei zu unterstützen, gemeinsam mit einem selbstgewählten Unterstüt-zer/innenkreis Ideen, Wünsche, Möglichkeiten und Perspektiven für den weiteren beruflichen oder auch schulischen Weg zu besprechen und mit Hilfe eines Aktionsplans nächste Schritte zu planen. Die Schülerin bzw. der Schüler steht dabei im Mittelpunkt. Es wird mit ihr bzw. ihm reflektiert, sich ausgetauscht und es werden Einschätzungen abgeglichen und geplant. Vorbereitend wird mit der Schülerin oder dem Schüler zu ihren bzw. seinen Stärken und Fähigkeiten und zu beruflichen Träumen & Wünschen gearbeitet.
Es werden spezifische Materialien verwendet, die die betrieblichen Erfahrungen im Praktikum, ebenso wie das individuelle Profil der Schülerin oder des Schülers, miteinbeziehen und die für die speziellen Erfordernisse der BWK nötig sind. Im Anschluss wird gemeinsam überlegt, welche Menschen aus dem persönlichen und fachlichen Umfeld (Eltern, Freunde, Schulpädagoginnen/Schulpädagogen etc.) von der Schülerin bzw. dem Schüler als unterstützend erlebt werden. Die BWK wird gemeinsam mit der Schülerin bzw. dem Schüler vorbereitet. Dafür werden die Inhalte der Plakate besprochen. Die BWK wird von einer Mitarbeiterin oder einem Mitarbeiter des Trägers moderiert. Die BWK hat das Ziel, gemeinsam mit der Schülerin bzw. dem Schüler und den relevanten Akteuren eine individuelle Bestandsaufnahme zu machen, Anschlussperspektiven zu entwickeln sowie die nächsten Schritte dafür zu planen und Verantwortlichkeiten für die Umsetzung festzulegen!
Phase 3: „Ich informiere mich auf Messen und Informationsveranstaltungen und schaue mir u.a. Berufliche Schulen und Institutionen an, die für meine Übergangsentscheidung wichtig sind!“
Schülerinnen und Schüler benötigen für ihren individuellen Entscheidungsprozess Zugang zu Informationen und den Orten, Institutionen und Personen, die im Hinblick auf mögliche Anschlussperspektive für sie relevant sind. Diese Orte müssen erleb- und erfahrbar für sie sein.
Die Erfahrung zeigt, dass Eindrücke und Informationen besser für sie verwertbar sind, wenn Schülerinnen und Schüler eine aktive Rolle einnehmen und die Möglichkeit erhalten, zu recherchieren, zu hospitieren und sich auszutauschen. Die Hospitationen und Besuche von beispielsweise Berufsmessen und „Tagen der offenen Tür“ eröffnen Jugendlichen Einblicke in berufliche und schulische Realität und tragen dazu bei, eigene Entscheidungen anzubahnen. Die Hospitationen und Besuche bei Institutionen, Trägern etc. werden von den Trägern organisiert, vorbereitet, begleitet und ausgewertet.